Er ist Ziehvater, Freund, Retter in der Not und noch dazu älter, erfahrener und weiser als Geralt – und doch nimmt Vesemir in den Büchern und Spielen zum «The Witcher»-Universum von Franchise-Gründer Andrzej Sapkowski nur eine eher untergeordnete Rolle ein. Jetzt tritt er mit «The Witcher: Nightmare of the Wolf», einem animierten Prequelfilm, der einzig und allein seiner Person gewidmet ist, endgültig aus dem Schatten seines deutlich jüngeren, bekannteren Hexenkollegen hervor. Vesemir ist eben doch mehr als nur Geralts ureigener Sidekick und verlässlicher Verbündeter, zu dem er in den bisherigen Geschichten oft degradiert wurde.
«Lange vor Geralt gab es bereits Vesemir», weiss Netflix und schneidert dessen jüngerem Ich ein komplett eigenes Abenteuer auf den jugendlichen, noch relativ unerfahrenen Leib. «The Witcher: Nightmare of the Wolf» führt uns so weit in der Zeit zurück, dass an den Geralt, den wir in «The Witcher» kennen und lieben gelernt haben, vermutlich noch nicht einmal zu denken war. Aus der Beschreibung zum animierten Netflix-Film geht hervor:
Сопровождайте Весемира, довольно тщеславного молодого колдуна, который за чистую монету превращает свою ночь в охотника на монстров. Когда на континент обрушивается новая опасная сила, он на собственном горьком опыте понимает, что работа магов - это не только заработок денег.
Draufgängerisch, jung und noch ziemlich grün hinter den Ohren – so haben wir den sonst so beherrschten und einsilbigen Vesemir noch nie gesehen! Seine Chance, sich zu beweisen, soll kommen, als seine Heimat, die Bergfeste Kaer Morhen, in der er später als Fechtmeister arbeiten soll, angegriffen wird. Damals machten menschliche Fanatiker dem bis dahin florrierenden Hexertum schlagartig ein Ende, schlachteten Schüler und Lehrer ab. Die Folgen für das Hexerdasein waren gravierend und die Feste sollte nie mehr zu alter Stärke zurückfinden. Spieler und Leser kennen diese Geschichte bereits aus den Spielen und Büchern, wo sie allenfalls angeschnitten wird. Den legendären Fall von Kaer Morhen hautnah mitzuerleben, dürfte «The Witcher: Nightmare of the Wolf» zu einem echten Highlight für Serienkenner machen.
Den 23. August werden sich «The Witcher»-Fans vermutlich besonders dick im Kalender anstreichen, immerhin erwartet uns hier die erste Begegnung mit Killing Eve’s Kim Bodnia als Vesemir, der ihm auch in der kommenden 2. Staffel der Live Action-Serie sein Antlitz leiht – hier wiederum die Stimme. Und Showrunnerin Lauren Schmidt Hissrich macht uns diese Begegnung besonders schmackhaft: «Wenn man Geralt, diesen ausgewachsenen, 100 Jahre alten Mann trifft, der schon so lange auf sich allein gestellt lebt, fragt man sich unweigerlich, wer ihm all das Wissen beigebracht hat, das er an Ciri weitergibt,» sagt sie. Aber auch Vesemir hat bekanntlich einmal klein angefangen.